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Neue Erkenntnisse über das menschliche Bewusstsein und deren Implikationen für den Alltag

Das menschliche Bewusstsein stellt ein vielschichtiges Phänomen dar, dessen vollständiges Verständnis weiterhin eine zentrale Herausforderung für die Wissenschaft darstellt.

Inhaltsverzeichnis

1. Einführung: Das bleibende Rätsel des menschlichen Bewusstseins

Das menschliche Bewusstsein stellt ein vielschichtiges Phänomen dar, dessen vollständiges Verständnis weiterhin eine zentrale Herausforderung für die Wissenschaft darstellt. Es umfasst die subjektive Erfahrung der eigenen Gedanken, Gefühle, Wahrnehmungen und der Umwelt. Fortschritte in der Neurowissenschaft und interdisziplinäre Forschungsansätze haben in jüngster Zeit zu einem verstärkten Interesse und neuen Erkenntnissen in diesem Bereich geführt. Dieser Bericht zielt darauf ab, aktuelle Studien und neue Befunde zum menschlichen Bewusstsein zu untersuchen, diese detailliert zu zitieren und daraus Schlussfolgerungen für unser tägliches Leben abzuleiten. Die anhaltende Schwierigkeit, Bewusstsein zu definieren und zu verstehen, unterstreicht seine Komplexität und die Notwendigkeit vielfältiger Forschungsmethoden 1. Der Bericht wird Schlüsselbereiche wie neuronale Korrelate, bedeutende Theorien, veränderte Bewusstseinszustände, das Bewusstsein von Säuglingen, die Rolle von Gehirnwellen und die Beschaffenheit subjektiver Erfahrung beleuchten.

2. Die Entschlüsselung der neuronalen Grundlagen des Bewusstseins: Aktuelle Entdeckungen

Die Suche nach den neuronalen Korrelaten des Bewusstseins (NCCs) – den minimalen neuronalen Mechanismen, die für eine spezifische bewusste Wahrnehmung notwendig und ausreichend sind – ist ein zentrales Forschungsfeld 1. Fortschrittliche Neuroimaging-Techniken spielen eine entscheidende Rolle bei der Identifizierung dieser Korrelate 3. Insbesondere die Elektroenzephalographie (EEG), ereigniskorrelierte Potentiale (ERPs) und die funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) ermöglichen es, die Gehirnaktivität in Verbindung mit bewussten Erfahrungen zu untersuchen 4. Der Fortschritt im Verständnis des Bewusstseins ist eng mit den technologischen Fortschritten in der Neurobildgebung verbunden, die eine präzisere Beobachtung der Gehirnaktivität ermöglichen.

How much time do American men and women spend with family? Women spend more time with family than men.Hours per day. Includes parents, siblings, and other relatives, but not partners or children (which are counted separately).

Jüngste Studien haben spezifische Befunde zu den NCCs erbracht. Eine Untersuchung von Singhal und Srinivasan (2025) 6 zur zeitlichen Skalierung des visuellen Bewusstseins deutet darauf hin, dass unser Bewusstsein sich über verschiedene Zeitspannen entwickelt und wieder abnimmt. Diese Erkenntnis stellt die Vorstellung einer einzigen Verarbeitungszeitspanne in Frage, an deren Ende eine Wahrnehmung entsteht. Unsere bewusste Erfahrung der Welt ist demnach wahrscheinlich dynamischer und weniger momentan als bisher angenommen. Eine weitere Studie in Neuroscience of Consciousness (2025) 6 zeigte, dass bewusst wahrgenommene emotionale Gesichtsausdrücke stärkere frühe und späte ERP-Komponenten hervorrufen. Dies legt nahe, dass die bewusste Verarbeitung die Reaktion des Gehirns auf emotionale Reize verstärkt, was auf eine entscheidende Rolle des Bewusstseins bei der emotionalen Verarbeitung hindeutet.

Darüber hinaus wurde festgestellt, dass die prästimulus Alpha-Aktivität im okzipitalen Kortex eine schlechte bewusste Wahrnehmung vorhersagt 4. Die Arbeit von Krasich et al4. unterstützt diese Beobachtung. Dies deutet darauf hin, dass die Gehirnaktivität bereits vor dem Auftreten eines Reizes beeinflussen kann, ob wir ihn bewusst wahrnehmen, was auf einen proaktiven Filtermechanismus für das Bewusstsein hindeutet. Es wurde auch die Hypothese aufgestellt, dass ein Abfall der parieto-okzipitalen Alpha-Power ein Marker für bewusste Wahrnehmung sein könnte 4. Die Studie von Hutchinson et al. zur unaufmerksamen Blindheit 4 bestätigte, dass die Alpha-Power 250–500 ms nach dem Reiz negativ mit der bewussten Wahrnehmung korreliert ist. Veränderungen in der Gehirnwellenaktivität nach einem Reiz können demnach auf eine bewusste Verarbeitung hinweisen, selbst wenn die Aufmerksamkeit nicht explizit darauf gerichtet ist.

Im Bereich der klinischen Neurowissenschaften hat sich gezeigt, dass EEG-Muster bei einigen klinisch nicht-reagierenden Patienten "bewusste" Gehirnaktivität als Reaktion auf gesprochene motorische Befehle aufdecken können 4. Eine Folgestudie ergab eine höhere Genesungsrate bei Patienten mit verborgenem Bewusstsein 4. Diese Erkenntnis deutet darauf hin, dass Bewusstsein auch ohne äußere Anzeichen vorhanden sein kann, was erhebliche Auswirkungen auf die Diagnose und Prognose bei schweren Hirnverletzungen hat. Eine Studie von Boly et al. (2017) 7 fand eine Korrelation zwischen Mustern integrierter Information in objektsensitiven Arealen und bewusster Wahrnehmung unter Verwendung der Elektrokortikographie. Diese Arbeit liefert empirische Unterstützung für theoretische Rahmenwerke wie die IIT und verbindet die Fähigkeit des Gehirns zur Integration von Informationen mit bewusster Erfahrung.

Die Forschung hat auch die Rolle verschiedener Gehirnwellenfrequenzen (Beta, Alpha, Theta, Delta) bei der Anzeige von Bewusstseinsebenen und Gehirnaktivität hervorgehoben 8. Gehirnwellenmuster sind demnach ein wertvoller Indikator für verschiedene Bewusstseinszustände, von Wachheit bis Tiefschlaf und sogar neurologische Störungen. Darüber hinaus wurde die Entdeckung sehr langsamer Gehirnwellen diskutiert, die mit dem Bewusstseinszustand zusammenhängen und möglicherweise die Aktivität über entfernte Hirnregionen koordinieren 9. Diese zuvor übersehenen Wellen könnten eine grundlegende Rolle bei der großräumigen Organisation der Gehirnaktivität und der Entstehung des Bewusstseins spielen. Eine weitere bemerkenswerte Erkenntnis ist, dass Gehirnwellen in tieferen kortikalen Schichten langsamer und in oberflächlicheren Schichten schneller sind, und dies über verschiedene Säugetierarten hinweg 10. Dieses universelle Muster deutet auf ein grundlegendes Organisationsprinzip der kortikalen Aktivität hin, das mit Bewusstsein und Kognition zusammenhängt.

Die vielfältigen identifizierten NCCs deuten darauf hin, dass Bewusstsein nicht auf eine einzelne Hirnregion oder einen einzelnen Prozess beschränkt ist, sondern aus dem komplexen Zusammenspiel verschiedener neuronaler Aktivitäten auf unterschiedlichen Ebenen entsteht. Die Erkenntnis, dass die Gehirnaktivität vor einem Reiz die bewusste Wahrnehmung beeinflussen kann, deutet darauf hin, dass das Gehirn sensorische Eingaben aktiv vorhersagt und filtert, um unsere bewusste Erfahrung zu formen. Die Fähigkeit, verborgenes Bewusstsein bei hirnverletzten Patienten durch EEG zu erkennen, unterstreicht das Potenzial der NCC-Forschung zur Verbesserung von Diagnose und Behandlung von Bewusstseinsstörungen. Die konsistenten Muster von Gehirnwellenfrequenzen über Säugetierarten hinweg legen nahe, dass die grundlegenden neuronalen Mechanismen, die das Bewusstsein unterstützen, evolutionär konserviert sein könnten.

3. Zeitgenössische Theorien zur Beleuchtung des Bewusstseins

Verschiedene zeitgenössische Theorien versuchen, das Phänomen des Bewusstseins zu erklären. Die Integrierte Informationstheorie (IIT) postuliert, dass Bewusstsein aus der Fähigkeit des Gehirns entsteht, irreduzible, integrierte Information (Φ) zu produzieren 4. Die neueste Version ist IIT 4.0 12. Jüngste Befunde stützen die IIT, wie die Korrelation zwischen Mustern integrierter Information und bewusster Wahrnehmung 7 sowie die Abnahme der Φ-Werte während des Schlafs 12. Allerdings gibt es auch Kritik und Kontroversen um die IIT, einschließlich der rechentechnischen Unhandlichkeit und der Behauptung, sie sei unwiderlegbare Pseudowissenschaft 14. Die IIT bietet zwar einen mathematisch rigorosen Rahmen für das Verständnis von Bewusstsein als integrierte Information, steht aber vor erheblichen Herausforderungen bei der empirischen Überprüfung und philosophischen Akzeptanz.

Die Globale Arbeitsplatztheorie (GWT) beschreibt einen "globalen Arbeitsplatz" als zentralen Informationsaustausch, der es verschiedenen spezialisierten Gehirnnetzwerken ermöglicht, zu interagieren. Bewusstes Gewahrsein entsteht, wenn Informationen global übertragen werden 4. Die gehirnbasierte Version wird als Global Workspace Dynamics (GWD) bezeichnet 16. Es gibt auch computergestützte Implementierungen der GWT in KI-Agenten 18. Jüngste Klarstellungen betreffen die Rolle des präfrontalen Kortex in der GWT 16. Die GWT bietet ein intuitives Modell des Bewusstseins, das aus der Fähigkeit des Gehirns entsteht, Informationen global zu teilen, wobei sich die jüngste Forschung auf ihre neuronalen Korrelate und die computergestützte Modellierung konzentriert.

Das Prädiktive Verarbeitungsrahmenwerk besagt, dass das Gehirn ständig ein Modell der Welt generiert und aktualisiert, indem es den Fehler zwischen seinen Vorhersagen und den tatsächlichen sensorischen Eingaben minimiert 19. Es betont die Rolle hierarchischer Inferenz, des Vorhersagefehlers und der Präzisionsgewichtung 23. Dieser Ansatz wird zur Erklärung von Wahrnehmung, Handlung, Kognition und sogar psychischen Störungen verwendet 21. Jüngste Erweiterungen des prädiktiven Verarbeitungsansatzes versuchen, das Bewusstsein zu verstehen 20. Die prädiktive Verarbeitung bietet einen einheitlichen Rahmen für das Verständnis der Gehirnfunktion und eine überzeugende Perspektive darauf, wie unsere bewusste Erfahrung durch aktive Inferenz und Vorhersage konstruiert wird.

Die Memory Theory of Consciousness (MToC) wurde kürzlich als neue Erklärung des phänomenalen Bewusstseins eingeführt 4. Das Aufkommen von Theorien wie der MToC zeigt die fortlaufende Entwicklung unseres Verständnisses von Bewusstsein und das Potenzial für neue Perspektiven, das Feld neu zu gestalten.

Jede dieser Theorien bietet eine einzigartige Perspektive auf das Bewusstsein, aber es gibt potenzielle Konvergenzpunkte. Die globale Übertragung der GWT könnte als Mechanismus zur Integration von Informationen interpretiert werden, was mit dem Schwerpunkt der IIT auf Integration übereinstimmt. Ebenso könnte der Fokus der prädiktiven Verarbeitung auf internen Modellen, die die Wahrnehmung formen, mit dem Inhalt des Bewusstseins zusammenhängen, der in der GWT diskutiert wird. Die Entwicklung von Computermodellen, die auf Theorien wie der GWT basieren, zeigt die zunehmende Verwendung computergestützter Ansätze zur Überprüfung und Verfeinerung unseres Verständnisses von Bewusstsein. Die Diskussion der Kritik an der IIT und die Erwähnung des "harten Problems des Bewusstseins" unterstreichen die tiefen philosophischen Wurzeln der Bewusstseinsforschung und die inhärenten Herausforderungen bei der Überbrückung der Kluft zwischen subjektiver Erfahrung und objektiven neuronalen Mechanismen.

4. Die Symphonie der Gehirnwellen und des Bewusstseins

Verschiedene Gehirnwellenfrequenzen (Beta, Alpha, Theta, Delta, Gamma) spielen eine Rolle in verschiedenen Bewusstseinszuständen und kognitiven Funktionen 8. Beta-Wellen (13-35 Hz) sind mit Bewusstsein, Wachheit und motorischem Verhalten verbunden 8. Alpha-Wellen (7-13 Hz) sind während der entspannten Wachheit prominent und können irrelevante Reize herausfiltern 4. Theta-Wellen (4-7 Hz) werden bei geringer Gehirnaktivität, Schlaf und Schläfrigkeit aufgezeichnet 8. Delta-Wellen (0-4 Hz) dominieren bei sehr geringer Gehirnaktivität und Tiefschlaf. Eine erhöhte Delta-Aktivität während der Wachheit kann auf Hirntumore hindeuten 8. Gamma-Wellen (höhere Frequenzen) sind mit der Enkodierung und dem Abruf sensorischer Informationen verbunden 10.

Jüngste Forschungsergebnisse beleuchten das dynamische Zusammenspiel von Gehirnwellen. Gehirnwellen können als biologische Wi-Fi-Signale betrachtet werden, die verschiedene Hirnregionen zu funktionellen Netzwerken integrieren 24. Eine Studie zeigte, dass Bewusstlosigkeit unter Propofol durch eine Unterbrechung der Gehirnwellenausbreitung zwischen Regionen gekennzeichnet ist 24. Es scheint, dass Beta-Wellen in tieferen kortikalen Schichten Gamma-Wellen in oberflächlicheren Schichten regulieren und so die Kognition steuern 10. Ultra-langsame Gehirnwellen sind ebenfalls mit dem Bewusstseinszustand verbunden und könnten eine Rolle bei der Fernsignalisierung spielen 9.

Gehirnwellen sind nicht nur Nebenprodukte neuronaler Aktivität, sondern spielen eine aktive Rolle bei der Koordination der Gehirnfunktion, der Erleichterung des Informationstransfers und der Gestaltung unserer bewussten Erfahrung. Störungen dieser rhythmischen Muster sind mit veränderten Bewusstseinszuständen und neurologischen Störungen verbunden.

Tabelle 1: Gehirnwellenfrequenzen und zugehörige Zustände/Funktionen

Frequenzbereich (Hz) Zugehörige Zustände/Funktionen Relevante Snippets
Beta (13-35) Bewusstsein, Wachheit, motorisches Verhalten 8
Alpha (7-13) Entspannte Wachheit, Filterung irrelevanter Reize 4
Theta (4-7) Geringe Gehirnaktivität, Schlaf, Schläfrigkeit 8
Delta (0-4) Sehr geringe Gehirnaktivität, Tiefschlaf, erhöht bei Hirntumoren während der Wachheit 8
Gamma (höher) Enkodierung und Abruf sensorischer Informationen 10

5. Erkenntnisse aus veränderten Bewusstseinszuständen

Die Untersuchung veränderter Bewusstseinszustände, insbesondere der durch Psychedelika hervorgerufenen, kann Einblicke in die Mechanismen der typischen bewussten Erfahrung geben. Das REBUS-Modell (Relaxed Beliefs Under Psychedelics) 6 postuliert, dass Psychedelika durch 5-HT2a-Agonismus die vorherigen Erwartungen und hochrangigen Überzeugungen lockern und so neue Perspektiven und Muster ermöglichen 6. Dies steht im Zusammenhang mit der Entropischen Gehirnhypothese und erhöhter Gehirnentropie 28. Es gibt potenzielle therapeutische Implikationen für psychische Erkrankungen durch die Lockerung übergewichtiger Priors 26. Durch die vorübergehende Störung der typischen Top-Down-Verarbeitung können Psychedelika den Einfluss unserer vorgefassten Überzeugungen auf Wahrnehmung und Kognition aufzeigen und möglicherweise zu therapeutischen Durchbrüchen führen.

Das ALBUS-Modell (Altered Beliefs Under Psychedelics) 6 schlägt vor, dass Psychedelika Überzeugungen sowohl lockern als auch verstärken können, abhängig von Dosis, Kontext und beteiligten neuronalen Systemen 6. Das Konzept von SEBUS (Strengthened Beliefs Under Psychedelics) und seine potenzielle Rolle bei der verstärkten Sinngebung und Phänomenen wie Pareidolie werden ebenfalls diskutiert 6. Das ALBUS-Modell bietet ein differenzierteres Verständnis der psychedelischen Effekte und deutet auf ein dynamisches Zusammenspiel von Überzeugungslockerung und -verstärkung hin, das den vielfältigen Erfahrungen der Konsumenten zugrunde liegen könnte. Es gibt auch eine Verbindung zwischen Psychedelika und spirituellen Erfahrungen 29. Die tiefgreifenden Veränderungen des Bewusstseins, die durch Psychedelika hervorgerufen werden, können manchmal zu Erfahrungen führen, die von einem Gefühl der Einheit, Transzendenz und tiefen Bedeutung geprägt sind.

Die REBUS- und ALBUS-Modelle verdeutlichen die entscheidende Rolle des Gleichgewichts zwischen Top-Down- (Erwartungen, Überzeugungen) und Bottom-Up-Verarbeitung (sensorische Eingaben) bei der Gestaltung unserer bewussten Erfahrung. Psychedelika scheinen dieses Gleichgewicht vorübergehend zu verschieben, sodass Bottom-Up-Informationen einen größeren Einfluss haben. Das Potenzial von Psychedelika zur Behandlung psychischer Erkrankungen deutet darauf hin, dass die Veränderung von Bewusstseinszuständen in einem kontrollierten und therapeutischen Rahmen tiefgreifende Auswirkungen auf das psychische Wohlbefinden haben kann. Die Untersuchung, wie das Bewusstsein durch Psychedelika verändert wird, kann wertvolle Einblicke in die grundlegenden Mechanismen liefern, die der typischen, nicht-drogeninduzierten bewussten Erfahrung zugrunde liegen.

6. Der Beginn des Gewahrseins: Säuglingsbewusstsein

Das Forschungsfeld zur Entwicklung des Bewusstseins bei Säuglingen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Eine aktuelle Studie von Bayne et al. (2023) 30 argumentiert für das Vorhandensein einer Form von bewusster Erfahrung bei der Geburt und möglicherweise sogar in der späten Schwangerschaft. Das Team überprüfte die jüngsten Fortschritte in der Bewusstseinsforschung und wandte sie auf die Gehirnentwicklung von Säuglingen an. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Neugeborene sensorische und sich entwickelnde kognitive Reaktionen in kohärente bewusste Erfahrungen integrieren können 30. Es wird sogar die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass die Geburt selbst den Beginn des Bewusstseins auslöst 30. Es gibt Unterschiede in der Wahrnehmung zwischen Säuglingen und Erwachsenen; Säuglinge nehmen weniger Objekte gleichzeitig wahr, können aber vielfältigere Informationen wie fremdsprachliche Laute verarbeiten 30. Die Debatte zwischen "Early-Onset"- und "Late-Onset"-Ansichten über das Säuglingsbewusstsein dauert an 35. Die aufkommenden Beweise für ein frühes Säuglingsbewusstsein haben erhebliche klinische, ethische und potenziell rechtliche Auswirkungen und stellen lang gehegte Annahmen über den Beginn des Gewahrseins und die Fähigkeit früher Erfahrungen, die Entwicklung zu prägen, in Frage.

Eine weitere Studie deutet darauf hin, dass Feten im dritten Trimester in der Lage sind, Sequenzen von auditiven Pieptönen zu lernen und eine "Überraschungsreaktion" auf Abweichungen zu zeigen 30. Dies legt nahe, dass sich das Gehirn bereits vor der Geburt Anzeichen von Lernen und potenziell rudimentären Formen des Gewahrseins zeigt.

Die Erkenntnisse über das frühe Säuglingsbewusstsein erfordern eine Neubewertung unseres Verständnisses der frühen Entwicklung und des potenziellen Einflusses von Erfahrungen während der Säuglingszeit und sogar pränatal auf die Entwicklung des Selbstbewusstseins und des Verständnisses der Umwelt. Die Möglichkeit des Bewusstseins in der späten Schwangerschaft und bei der Geburt wirft wichtige ethische Überlegungen hinsichtlich des Wohlergehens von Feten und Neugeborenen, der Schmerzwahrnehmung und medizinischer Interventionen auf. Die Untersuchung des Säuglingsbewusstseins stellt aufgrund des Fehlens verbaler Berichte einzigartige methodische Herausforderungen dar. Forscher stützen sich auf die Interpretation von Verhaltens- und neuronalen Reaktionen, was eine sorgfältige Versuchsplanung und Interpretation erfordert.

7. Bewusstsein im Alltag: Praktische Implikationen

Die diskutierten Forschungsergebnisse lassen sich in umsetzbare Erkenntnisse und Empfehlungen für das tägliche Leben übertragen. Das Verständnis der multiskalaren Natur des Gewahrseins 6 kann beeinflussen, wie wir Informationen verarbeiten und Entscheidungen treffen. Die Erkenntnis der Komplexität subjektiver Erfahrung 6 ermutigt uns, die Nuancen unserer eigenen und der Wahrnehmungen anderer zu berücksichtigen. Die Rolle von Überzeugungen und Erwartungen 6 legt nahe, unsere Perspektiven flexibler zu gestalten, möglicherweise durch Achtsamkeit oder neue Erfahrungen. Angesichts der selektiven Natur des Bewusstseins 2 ist es wichtig, unsere Aufmerksamkeit bewusst auf das zu richten, was zählt, und Ablenkungen zu minimieren. Die Bedeutung emotionalen Gewahrseins 6 unterstreicht die Notwendigkeit, auf unsere emotionalen Reaktionen zu achten und emotionale Intelligenz zu entwickeln.

Praktiken wie Achtsamkeit und Meditation 6 könnten unsere Beziehung zum Bewusstsein beeinflussen und möglicherweise die Akzeptanz der Unbeständigkeit fördern. Das Verständnis des Einflusses von Umweltfaktoren auf das psychische Wohlbefinden 36 kann uns helfen, unterstützende Umgebungen zu suchen und Stressoren anzugehen. Die Bedeutung des Schlafs für das Bewusstsein 8 unterstreicht die Notwendigkeit, ausreichend und qualitativ hochwertig zu schlafen. Während die Forschung zu Psychedelika 6 therapeutisches Potenzial zeigt, sollte die Erforschung veränderter Zustände mit Vorsicht und idealerweise unter professioneller Anleitung erfolgen. Die Kultivierung metakognitiven Gewahrseins 6 ermöglicht es uns, über unsere eigenen Denkprozesse nachzudenken und die Zuverlässigkeit unserer Erinnerungen und Urteile zu bewerten.

Die abgeleiteten Implikationen verdeutlichen die praktische Relevanz der Bewusstseinsforschung und zeigen, wie das Verständnis der Mechanismen von Gewahrsein, Wahrnehmung und Überzeugungsbildung unsere täglichen Erfahrungen und Entscheidungen beeinflussen kann. Viele der Empfehlungen befähigen Einzelpersonen, eine aktivere Rolle bei der Gestaltung ihrer bewussten Erfahrung zu übernehmen. Die vorsichtige Anmerkung zu veränderten Bewusstseinszuständen unterstreicht die ethische Verantwortung bei der Übersetzung von Forschungsergebnissen in praktische Ratschläge.

8. Schlussfolgerung: Die fortlaufende Reise des Bewusstseinsverständnisses

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bewusstseinsforschung in jüngster Zeit bedeutende Fortschritte gemacht hat und aufregende neue Erkenntnisse hervorgebracht hat. Die Komplexität des Bewusstseins und die Vielzahl der Perspektiven und Theorien, die versuchen, es zu erklären, bleiben jedoch bestehen. Die interdisziplinäre Natur des Feldes und die fortgesetzte Zusammenarbeit zwischen Neurowissenschaften, Psychologie, Philosophie und anderen Disziplinen sind von entscheidender Bedeutung. Zukünftige Forschung hat das Potenzial, die Geheimnisse des Bewusstseins weiter zu entschlüsseln und seine Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit, das Wohlbefinden und unser Verständnis von uns selbst und der Welt um uns herum zu untersuchen. Trotz erheblicher Fortschritte bleibt die Untersuchung des Bewusstseins ein offenes Forschungsfeld, das in den kommenden Jahren weitere aufregende Entdeckungen und transformative Erkenntnisse verspricht.

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